KKScale VW Käfer 1200 Hebmüller Cabrio, schwarz-rot
Die Karosseriewerke Joseph Hebmüller Söhne, bekannt in der Kurzform „Karosserie Hebmüller“, waren ein Hersteller von Fahrzeugaufbauten für die verschiedensten Automobilmarken. Joseph Hebmüller (* 29. September 1865 in Osznaggern; † 2. Januar 1919) hatte 1889 das in Konkurs geratene Unternehmen eines Kutschenbauers in Barmen (heute zu Wuppertal) übernommen und unter seinem Namen fortgeführt.
Das wahrscheinlich bekannteste Produkt von Hebmüller war ein zweisitziges Cabriolet auf der Plattform des VW Typ 1, von dem 2009 noch 136 Exemplare existierten. Weniger bekannt ist das offene viersitzige Polizei-Einsatzfahrzeug, das ebenfalls auf der Basis des VW Typ 1 gebaut wurde. 1948 fertigte Hebmüller drei Prototypen des zweisitzigen Cabriolets mit voll versenkbarem Verdeck und einem elegant gewölbten, langgezogenen Heck. Das Volkswagenwerk bestellte 2000 Stück dieses Wagens, dem man trotz des hohen Preises von 7.500,00 DM zu Beginn der Serienproduktion 1949 gute Absatzchancen einräumte. 1950 wurde der Preis auf 6950,00 DM gesenkt. Geliefert wurde das Hebmüller-Cabriolet vorzugsweise in Zweifarbenlackierung schwarz/rot oder schwarz/elfenbein. Zierleisten betonten die gestreckte Linie, und die Innenausstattung entsprach gehobenen Ansprüchen.
Statt der geplanten 2000 VW-Cabriolets stellte Hebmüller nur 696 Stück her, da ein Großbrand am 23. Juli 1949 die Produktionsanlagen zerstörte. Der 1951 abgeschlossene Wiederaufbau und die damit einhergehende Modernisierung der Produktionsanlagen überstiegen die Finanzkraft des Unternehmens, denn der finanzielle Gesamtbedarf war durch die Versicherungssumme nicht abgedeckt und die Banken kündigten trotz guter Auftragslage die Kredite. In der Folge verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation derart, dass das Unternehmen mit seinen über 700 Mitarbeitern, das auch Cabriolets für Borgward, Auto Union (DKW) und andere Hersteller baute, im Mai 1952 den Vergleich beantragte und danach den Betrieb einstellte. Aus Restbeständen fertigte das Karosseriewerk Karmann in Osnabrück anschließend noch zwölf oder 14 VW-Hebmüller-Cabrios.
Das VW-Hebmüller-Cabriolet ist heute ein gesuchtes Fahrzeug, das auf dem Oldtimermarkt deutlich höhere Preise erzielt als die Standard-Versionen des Käfer. Im Jahr 2010 wurden für Hebmüller-Cabriolets in exzellentem Zustand Gebrauchtwagenpreise von über 60.000 Euro notiert.
Quelle: Wikipedia